Bericht MiDDle East Cup 2023

Freitag 29. September

Der ursprüngliche Plan von Stefan und mir war es, am Freitag loszufahren. Einem solchen Ziel lag jedoch die Pünktlichkeit der Deutschen Bahn entgegen und so kam ich anstatt 17 Uhr um 20 Uhr in Schwerin an. Ein wenig zu spät und wir wären kurz vor Mitternacht in Bitterfeld angekommen. Aus diesem Grund sind wir erst am nächsten Morgen losgefahren. Ich wollte hier noch einen Witz über die Deutsche Bahn machen, aber ich glaube der wäre nicht angekommen.

Samstag 30. September

Entspannt um 6.30 Uhr loszufahren, um 9.45 Uhr in Bitterfeld mit Verspannung anzukommen, klingt für jeden nach ganz viel Spaß. Oder? Das dachten wir auch und glücklicherweise kamen wir ohne Staus an.
Wir waren diesmal nur 16 Boote, jedoch waren so ziemlich alle dabei, welche auch bei der Deutschen Meisterschaft und der Rangliste oben zu finden sind.

In der 1. Wettfahrt lagen wir nach einem ganz stabilen Start durch etwas Trubel auf dem Platz 3. Volker und Maik waren hierbei zu sehr damit beschäftigt, auszufechten, wer den Platz 1 belegt, um auf irgendetwas anderes zu achten.

In der 2. Wettfahrt haben wir es tatsächlich irgendwie geschafft, noch mit einer Aufholjagd auf der Zielkreuz zu gewinnen. Steffen Weigel war mit Maik vor uns. Jedoch hat Maik Steffen gerade eine Packung gegeben und beide hatten nicht so viel Geschwindigkeit und wir konnten knapp rüberfahren und so mit Maik zeitgleich ins Ziel zu wenden. Wir wussten beide nicht, wer gewonnen hatte.

In der 3. Wettfahrt haben wir eine perfekte Runde hingelegt, wie aus dem Bilderbuch. Wir kamen von rechts angefahren und sind dann aber an der Starttonne gestartet, haben umgelegt und sind dann vor dem gesamten Feld rübergefahren. Irgendwie konnten wir den immer näherkommenden Volker doch abwehren und haben den 1. Platz bis ins Ziel gehalten.

Es gibt aber trotzdem einige Dinge zu erwähnen. Der Wind war ein wahrgewordener Alptraum in der Segelcommunity. 90° Winddreher in unregelmäßigen 5 bis 10 Minuten Abständen. Der Wind blieb hierbei stabil zwischen 1 – 3 Bft. Das Wetter war jedoch schön sonnig und auch sehr angenehm warm. Diese kleinlichen Details sorgten bei unserem Wettfahrleiter Raik dazu, sämtliche Phasen der Trauer zu durchleben.

  1. Schock: Der Wind hat schon wieder gedreht und man kann wieder von vorne beginnen, die Tonnen zu verlegen.
  2. Nicht wahrhaben wollen: Die Tonnen sind zum 3. Mal verlegt, passen aber wieder nicht.
  3. Depression: Er setzt sich auf die Reling und vollführt eine perfekte Kopie des Picard-Facepalm Bildes.
  4. Wut: Wurde hierbei übersprungen.
  5. Akzeptanz: Vielleicht wird es morgen doch besser und man kann hier einfach nichts tun, um die Rahmenbedingungen zu verbessern.

Danke, dass du das alles für uns auf dich genommen hast. Dass wir heute 3 Wettfahrten geschafft haben, ist deinem Management und den fleißigen Helfern zu verdanken. Hierbei ein R.I.P an die Arme von denjenigen, die die ganze Zeit die Tonnen für uns verlegt haben. Der See hat ca. 40 – 50 m als durchschnittliche Tiefe und ca. 80 m an der tiefsten Stelle.

Abends gab es Broiler und Steffen Schneider baute Musik auf. Dieses Mal waren wir jedoch im eigenen Clubhaus und nicht in der großen Betonhalle (wir waren ja nur knapp 40 Leute) und das sorgte für eine sehr angenehme Atmosphäre.

Sonntag 1. Oktober

Heute war die Entscheidung, wer gewinnt: Volker oder wir. Glücklicherweise waren die Windbedingungen besser und auch stabiler. Wir hatten noch zwei Wettfahrten vor uns.

Hier waren wir nach einem eher vermurksten Start auf Platz 2 hinter Volker hochgesegelt. Auf der Zielkreuz war jedoch nichts mehr möglich und wir wurden Zweiter. In der 2. Wettfahrt sollte es sich also entscheiden. Wer hier gewinnt, gewinnt auch die Goldmedaille. Wir konnten auch die Führungsposition fast bis zur Zielkreuz halten. Volker und wir waren nur wenige Meter auseinander und er ging zuerst um die letzte Tonne. Wir haben uns für Links entschieden, weil ich bisher Volker nie in einem direkten Zweikampf schlagen konnte und taktisch als Angreifer auf die andere Seite pokerte. Wie er mir direkt nach dem Ziel erzählte, hätte Volker keine drei Wenden machen können, weil sich seine Schoten verklemmt hatten. Tja… Das wäre unsere Chance gewesen. Ist sie aber nicht geworden. Auf rechts kam ein richtig guter Dreher und wir waren gerade auf der linken Seite. Somit kamen Volker und Anja mit gutem Vorsprung im Ziel an und wir feierten die Silbermedaille. Als Preis gab es Wildschwein in Pfefferminzsoße in einem Glas.

Schöne Grüße

Stefan und Josef