Bericht – Kehrausregatta 2021

Auf ins Grüne!

Im Verein Berliner Segler e. V. fand dieses Jahr die Berliner Meisterschaft im Rahmen der XY und Z- Kehrausregatta statt. Doch an ein Ende der diesjährigen Segelsaison wollen wir noch gar nicht denken. Vielmehr freut sich die Flotte noch auf das Saubuchtrennen in Potsdam, die Regatten in Prenzlau, Bitterfeld, Cospuden und Güstrow.

Auf dem Weg zum Regattagelände lautete die Wettervorhersage im Radio: „Das wird heute ein Glücksspiel. Sie können Glück haben und strahlendsten Sonnenschein genießen, während zwei Kilometer weiter die Wolken zeigen, was für Lasten sie trugen. Wo was stattfinden wird, können wir jedoch nicht vorhersehen.“ Ob Sonne oder Regen –immerhin waren 2-4 Windstärken angesagt. Gute Voraussetzungen für eine Regatta – aber die Realität sah jedoch leider etwas flauer aus.

Während die angereisten Teams (durchweg leistungsstarke Ixylon-Segler) motiviert ihre Boote auftakelten, wurde fleißig diskutiert, ob man sich für heißen Sonnenschein oder kalten Regen einkleiden sollte. Die meisten entschieden sich für Ersteres, mit dem Resultat, dass diese fünf Minuten später auf dem Wasser schleunigst ihre Regensachen herauskramen mussten.

Auf der Rennstrecke angekommen, schaute schon wieder die Sonne freundlich durch die Wolken und beleuchtete eine zauberhafte grüne Wiese, in dessen Mitte das Startschiff in der Flaute stand. Haben wir uns im Programm geirrt und es war ein Fußballspiel mit Picknick geplant, statt einer Regatta? Entschlossen wirbelten die segelmotivierten Teilnehmer die „Wiese“ auf und schickten die kleinen grünen Algen auf Wanderschaft über den ganzen See.

Pünktlich wie ein Uhrwerk ging der Start der Z-Jollen los und die XY’s folgten sogleich. Nach einem Dreieck und einem Lineal fuhr die XY 59 mit Abstand als Erste über die Ziellinie, nur um von dort aus zu beobachten, dass alle anderen noch eine weitere Runde fahren wollten. Schnell reihten sich Deutschi und Annett wieder in der Mitte des Feldes ein und versuchten zu retten, was noch von dieser Wettfahrt zu retten war. Unerbittlich kämpften sie sich Boot um Boot wieder vor und schafften es knapp, sich vor dem Ziel wieder in Führung zu bringen. Eine Meisterleistung! Aber vielleicht sollte ihnen jemand sagen, dass es unhöflich ist, mit seiner Beute zu spielen 😉

In der zweiten Wettfahrt wurde dann tatsächlich nur der kurze Kurs gesegelt, damit wir pünktlich zur Mittagspause wieder an Land sein konnten. Der Appetit sorgte dafür, dass wir uns mit dem Absegeln des Kurses beeilten und als Nebenprodukt nun selber als Erste die Ziellinie überquerten.

An Land wurden wir von den Vereinsmitgliedern wunderbar mit einem Nudelgericht und Freibier verwöhnt. Für 15 Uhr war die zweite Regattarunde angesetzt. Doch als sich gerade alle zum Ablegen in Bewegung setzen wollten, fing es gewitterlich an zu grollen. Doch das dauerte nicht allzu lange und zwei Regenschauer später konnten wir tatsächlich wieder Ablegen.

Kaum draußen und auch nur kurz in der von wenigen Windstrichen durchsetzten Flaute wartend, sind die Wettfahrten für diesen Tag für beendet erklärt worden.

An Land wurden wir wieder liebevoll mit Kaffee, Kuchen und Freibier verwöhnt, bis um 18 Uhr noch der Grill angeworfen wurde.

Am Sonntag waren alle auf dem Wasser so motiviert, dass der erste Start sogar schon eine halbe Stunde früher losgehen konnte, als ursprünglich geplant. Da nur ein kurzer Kurs gesegelt wurde, war die erste Tageswettfahrt im Nu vorbei. Mit unserem zweiten ersten Platz hatten sich damit die Gesamtplatzierungen vom Vortag verschoben. Doch eine schnelle Rechnung ergab, dass das letzte Rennen entscheiden würde, wer Berliner Meister werden würde. Es blieb also spannend, vor allem da wieder ein langer Kurs gesegelt werden sollte.

Doch so spannend wollten Deutschi und Annett es gar nicht machen und setzten sich sehr schnell weit vom Feld ab.

Für diese vierte Wettfahrt möchte ich gerne auch den Eheleuten Pecher gratulieren, die einen hervorragenden zweiten Platz ersegelt haben. Zurecht freuten sie sich darüber und so waren laute Rufe der glücklichen Art von ihrem Boot zu hören.

Zurück an Land konnten mit einem Gartenschlauch auch die letzten Algen vom Boot und aus den Schwertkästen gespült werden, bevor es an das fröhliche Verpacken ging.

Um die Wartezeit bis zur Siegerehrung zu verkürzen, wurde wieder der Grill angeworfen und ein neues Bierfass angestochen. Die Teilnehmer auf der sonnenbeschienenen Terrasse waren sich einig, dass es eine sehr schöne Veranstaltung war und wir im nächsten Jahr gerne wieder anreisen werden.

Am Ende meines Berichts möchte ich herzlich den Berliner Meistern Jürgen Deutschmann und Annett Hein gratulieren, die eine sehr gute Performance abgeliefert haben. Ebenso haben sich Jens-Uwe Weggässer und Steffen Uhlemann als hartnäckige Gegner erwiesen, die wir zum Glück auf dem dritten Platz halten konnten. Wir, Uwe Hein und Katja Hein, freuen uns sehr über unseren zweiten Platz und sowieso über eine so schöne Veranstaltung.

Unsere nächste Chance auf den Titel zum Berliner Meister wird sich im Frühjahr 2022 auf dem Müggelsee ergeben. Von den vielleicht dann noch herrschenden Temperaturen lassen wir uns nicht schrecken – schließlich muss auch die warme Segelbekleidung häufiger getragen werden, um geschmeidig zu bleiben.

Wie auch im Verein Berliner Segler e. V. stehen im Yachtclub Berlin-Grünau e. V. Schlafplätze für die Teilnehmer zur Verfügung, sollte es für eine Übernachtung im Bus/Auto/Zelt auf dem 3 Minuten entfernten Parkplatz noch etwas zu frisch sein.

16.09.2021, Katja Hein

(Da darf man mal mit seinem Vater segeln gehen und schon ist man mit dem Berichtschreiben dran…)