Hallo liebe Segelfreunde,
ich hatte als „Newcomer des Jahres“ ja gehofft, dass es mich im ersten Jahr nicht gleich mit dem Bericht schreiben erwischt, aber nun ist es doch passiert. Also bitte ich im Vornherein um Nachsicht.
Mein „neuer“ Vorschoter (mein Sohn) und ich machten uns am Samstagfrüh um 5.30 Uhr von Berlin aus auf den Weg nach Sternberg. Uns hat es somit das erste Mal in diesem Jahr für eine Regatta in meine alte Heimat verschlagen, was mich natürlich besonders freute und für meinen Sohn sehr aufregend war, da er das erste Mal in seinem Leben auf einer Segeljolle mitsegeln sollte.
Als wir in Sternberg ankamen, waren schon einige Leute auf den Beinen, allerdings war keine Hektik zu spüren, da der Wind noch auf sich warten lies und die bekannten Wind-Apps auch keine besondere Hoffnung auf Wind machten.
Wir machten uns also ans Aufriggen und Auftakeln unseres Bootes und so wie ich es bei jeder Regatta erlebt hatte, waren sofort einige andere Ixylon-Segler mit helfender Hand dabei. Das ist übrigens eines der Dinge, die mich davon überzeugt haben, dass wir in dieser Klasse gut aufgehoben sind.
Bei der um 10 Uhr angesetzten Steuermannsbesprechung wurde natürlich nach der netten Begrüßung das Thema Wind aufs Tableau gebracht. Die Wettfahrtleitung hat uns ausführlich über ihre Planung in Bezug auf Wind und Durchführung der Wettfahrten informiert, was glaube ich, alle sehr gut fanden, da man so im Vornherein wusste, was uns bei wenig Wind erwartet.
Dann ging es aufs Wasser und ein wenig Wind schien auch eine erste Wettfahrt zu ermöglichen. So wurde das 5 Minuten Vorbereitungssignal gegeben und es sollte losgehen. Aber in der Vorbereitungszeit lies der Wind immer mehr nach, so dass die einzig richtige Entscheidung der Wettfahrtleitung folgte und der Start abgebrochen wurde und wir zurück in den Hafen geschickt wurden. Hier traf Volker dann die nächste richtige Entscheidung und stellte sofort das Anlegebier bereit. Danke dir dafür Volker.
Leider lies der Wind auch den Rest des Tages weiter auf sich warten, so dass von der Wettfahrtleitung in Abstimmung mit den Organisatoren entschieden wurde, dass Abendbrot vorzuverlegen, um danach vielleicht noch eine Wettfahrt starten zu können. Auch das wurde wieder offen kommuniziert, was alle super fanden. Hierfür noch einmal großes Lob an die Wettfahrtleitung. Also nach einem „chilligen Tag“ (Originalton mein Sohn) ging es los mit dem Abendbrot. Und ich muss sagen, das war echt lecker und leider viel zu viel. Man konnte sich Nachschlag nehmen, so viel man wollte und das taten ich und ich denke, einige andere von uns leider auch.
Leider hatte sich nach dem Abendbrot die Windsituation auch nicht verbessert, so dass keine Wettfahrt mehr gesegelt werden konnte. Ehrlich gesagt, war ich auch ganz froh darüber, da mein vollgefr… Bauch und die ein zwei Bier, die ich getrunken hatte, sportlicher Betätigung im Wege standen. Also auf zur Party. Da muss ich allerdings sagen, war ich von anderen Regatten anderes gewohnt. Da sollte sich das Orgateam noch einmal bei anderen Veranstaltungen umschauen.
Neuer Tag, neues Glück. Und so kam es dann auch. Schon auf dem Weg zum leckeren Frühstück ins Seehotel frischte der Wind merklich auf und die Freude auf Wettfahrten am Sonntag stieg in einem auf. Der erste Start war auf 9.30 Uhr angesetzt. Also Ixy klar gemacht und raus aufs Wasser. Drei Wettfahrten waren für diesen Tag angesetzt, also kurzer Prozess, Vorbereitungssignal gesetzt und los ging es mit der ersten Wettfahrt. Volker und Kirsten konnten sich ziemlich schnell absetzen und führten das Feld um den Kurs und fuhren einem verdienten Sieg entgegen. Also Traumpunktzahl für die Beiden. Zweite wurden Valentina und Cedric. Volker hatte sich also an die Bitte, Valentina gewinnen zu lassen, nicht gehalten. Auch in den beiden anderen Wettfahrten hielt er sich nicht daran und gewann somit mit Kirsten alle drei Wettfahrten souverän und verdientermaßen. Auf den weiteren Plätzen folgten die üblichen Verdächtigen allerdings von Wettfahrt zu Wettfahrt bunt durcheinandergewürfelt.
Eine kleine Kuriosität am Rande konnten einige von uns auch noch live erleben. Wir tummelten uns in der dritten Wettfahrt an der Starttonne, als sich ca. 2,5 min vor dem Start eines der Schiedsrichterboote die Starttonne schnappte und diese ein paar Meter weiter runter verlegte. Dies führte zu einigen leichten Protesten, aber hauptsächlich zu Gelächter.
Nach der dritten Wettfahrt sollte ja eigentlich Schluss sein, aber Steini segelte zielstrebig zum Startschiff, welches ja auch noch an Ort und Stelle lag. Das restliche Feld folgte seinem Enthusiasmus und stürmte hinterher. Leider zog dann das Startschiff seinen Anker ein und machte sich auf in Richtung Heimathafen. Also war es besiegelt, es war Schluss. Ich denke, so wie meinem Sohn und mir erging es noch einigen Anderen. Wir wären gerne noch eine vierte Wettfahrt gesegelt.
Also ab an Land, Boote abgetakelt und verladen. Dann folgte nach leichter Verzögerung die Siegerehrung. Das kennt eigentlich ja auch jeder, aber das besondere hier war, dass die Urkunden für die Gewinner mit einem persönlichem Bild desjenigen Versehen waren. Das sorgte für großes Erstaunen bei allen und war eine schöne Überraschung für die Geehrten.
Fazit von mir: Ich fand, es war rundherum eine gelungene Veranstaltung bei sehr schönem Wetter und zum Glück noch aufkommenden Wind. Vielen Dank an die Organisatoren, die Veranstalter, die Helfer und natürlich an die Wettfahrtleitung. Leider waren Kirsten, mein Sohn und ich die einzigen Vertreter der Hauptstadtregion. Wo waren die restlichen Berliner und Brandenburger? So weit ist es doch nicht von Berlin nach Mecklenburg… Mein Sohn und ich hatten auf jeden Fall ein wunderschönes Vater-Sohn-Wochenende in meiner alten Heimat und er hat sogar von einem nächsten Mal gesprochen.
Ich traue mich kaum, aber ich wage es trotzdem: Darauf ein dreifaches Ixy-lon.
Gruß Guido Daether