Hallo liebe Segelfreunde,
ich bin seit knapp 3 Jahren glücklicher Besitzer einer schönen Ixylon aus dem Jahre 1983. Das Boot ist überwiegend noch im Originalzustand (Ixylon Tourist), nur die Fallen habe ich bislang getauscht. Im nächsten Jahr möchte ich damit anfangen Wanderfahrten zu machen und dazu möchte ich ein paar Vorbereitungen treffen. Vielleicht könnt ihr mir mit eurer Expertise helfen. Die angepeilten Reviere in den nächsten Jahren wären Havel, Saaler / Bodstedter / Barther Bodden, Müritz, Achterwasser / Usedom und ggf. auch mal Greifswalder Bodden und Südküste Rügen.
- Das Boot soll einen E-Außenborder bekommen, momentan schiele ich auf die Torqeedos. Eine Frage, die ich fast schon für mich beantwortet habe, ist: Langschaft oder Kurzschaft? Langschaft braucht man ja eigentlich nur, wenn man mit größerer Welle rechnen muss, richtig? Das wäre bei den genannten Revieren zwar möglich, aber da es erstmal mehr binnen denn buten sein soll, tendiere ich hier zum Kurzschaft.
- Bezüglich der Vorpiek: Zwischen dem Mast und der Bugspitze läuft ja der Vorstagstrecker und die Rollfockleine freihängend lang. Die Vorpiek wird natürlich dann vollbeladen sein. Sehr schön beschrieben finde ich das bei dem Bericht zur Rund Rügen Fahrt 2004 auf der Seite der Klassenvereinigung. Meine Frage ist dazu: Habt oder würdet ihr für die Leinen eine Art Abdeckung bauen, damit sich insbesondere die Rollfockleine problemlos bewegen lässt ohne Verhaken, wenn drum herum Schlafsäcke, Taschen usw. gelagert sind?
- Überhaupt Mastlegen: Ich bin da scheinbar nicht besonders clever. Das Vorstag wird bei mir an einem Drahtseil angeschäkelt, das an der Bugspitze über die Umlenkrollen in die Vorpiek geführt wird. Dieses Drahtseil geht dann in ein normales Tau über, was später am Mastfuß belegt wird. (Das war im Original noch ein altes Hanfseil, das habe ich gegen ein neues Seil getauscht und mit dem Drahtseil verspleißt). Mein Problem ist jetzt: Wenn ich den Mast legen möchte, dann kommt irgendwann dieses Drahtseil komplett aus dem Vorschiff und den Rollen raus mit der Verspleißung zu dem Streckertau. Das geht an der Rolle nur sehr schlecht durch und das war auch mit dem alten Hanftau nicht wirklich besser. Muss das so oder mache ich was falsch? Momentan (an Land auf der Wiese) schäkel ich das Vorstag nämlich los und führe dann den Mast mit Helfern nach unten. Auf dem Wasser vor einer Brücke wäre ich damit ziemlich verloren.
- Zur Persenning: Ich habe die übliche (neue) Persenning von BTM geholt, da die alte aus den 80ern leider kaputt war (die hatte noch diese schönen Fenster). Die BTM Persenning hat ja logischerweise die Wantendurchlässe. Das ist m.E.n. die Stelle, an der bei Regen zumindest etwas Wasser ins Bootsinnere kommt. Habt ihr da einen klugen Vorschlag, wie man das Problem zumindest vermindern kann? Ich hatte schon überlegt, mir da sowas wie Auflegescheiben zu basteln (im Prinzip Bierdeckel), aber ich fürchte, dass da trotzdem das meiste Wasser von oben kommend von der Persenning wie ein Bach durch das Loch fallen wird.
- Und noch eine allgemeinere Frage: Das alte Groß, was meiner Meinung nach noch gut genug steht, hat ja keine Reffmöglichkeit. Soweit ich das überblicke, kann man das ja nachrüsten lassen. Leider haben wir in Göttingen keinen Segelmacher mehr. Kann man das auch irgendwie selber machen oder habt ihr andere gute Ideen?
Ich hoffe, ich kann in den nächsten Tagen noch ein paar Fotos machen, vor allem von dem Vorstagstrecker. Über Tipps und Empfehlungen bin ich sehr dankbar!
Mit besten Grüßen,
Lennard