Zugegeben, die machen jedes Jahr einen JMK-Wettkampf in Ueckermünde. Man könnte also jedes Jahr in den Genuss des Stettiner Haffs kommen, wenn da nur der weite Weg nach Ueckermünde nicht wäre. Doch wenn die Seesportler ihren Meister im JMK dort küren wollen, dann hängt man die Jolle an den Bus, packt die Wurfleine ein geht die Knoten immer und immer wieder vor dem inneren Auge durch.
So machten wir uns am letzten Freitag auf den Weg und schon acht Stunden späten sollten wir am großen Wasser ankommen. Der Weg dorthin war beschwerlich. Baustellen, Staus und dann noch ein Navi, welches uns unbedingt quer durch Berlin führen wollte. Es machten fast den Anschein, dass irgendetwas uns nicht am Wettkampfort ankommen lassen wollte.
So war dann am Freitagabend nicht mehr daran zu denken, dass Boot aufzubauen.
Am nächsten Morgen sollte es dann gegen 7 Uhr losgehen. Das schöne Wetter vom Vortag hatte komplett umgeschlagen und wir begannen bei 7 Grad und Nieselregen mit Wurfleine und bald drauf mit den Knoten. Das Wetter lies keine Höchstleistungen zu. Eiskalte Finger und tropfend nasse Leinen machten es allen Optimisten, 420er- und Ixylonseglern schwer. Das Warten nutzten wir, um die Boote aufzubauen. Die Optimisten mussten sich besonders beeilen, da ihre ersten beiden Segelläufe, ob der 6 Windstärken, auf den Vormittag und in den geschützteren Hafenbereich gelegt wurden.
Die anderen Bootsklassen legten dann am Nachmittag trotz, oder wenn es nach mir geht wegen der 6 Windstärken und der Welle, auf dem Haff los. Anspruchsvolle, aber auch besondere Bedingungen forderten jede einzelne Crew in den drei großzügig ausgelegten Läufen. Es war vorauszusehen, dass der eine oder der andere ums Segelwaschen nicht herumkommen würde, doch größere Schäden blieben aus.
Am Abend feierten alle im Vereinshaus bei guter Musik und einer orientalischen Bauchtanzdarbietung. Natürlich wurde hier wieder gehörig Seemannsgarn gesponnen und so manches Paar Schuhe durchgetanzt.
Da der Weg zum Regattafeld die Uecker heraus eine gute Stunde dauert, war am Sonntag frühes Frühstück angesagt. Das nun wieder super sonnige Wetter machte es allen einfacher so zeitig aus dem Bett zu kommen. Zumindest den meisten! Eine kleine Startverschiebung, um auf die letzten zu warten, ließ sich trotzdem nicht vermeiden.
Die Auswertungen der Tabellen zeigte uns, dass es noch eine Chance auf den Titel gab. Robert und Christoph hatten zwar etwas Vorsprung, aber ein zweiter Platz im 4. und letzten Lauf würde den Titel im JMK für uns bedeuten. Mit diesem Wissen und gehörig Motivation starteten wir in den letzten Lauf. Wir waren dran und Robert und Christoph an zweiter Position auf den Fersen. Jetzt nur durchhalten! Doch dann, routiniert fuhren Jörg und Benne auf dem Vorwindkurs an uns vorbei und wir kamen nur auf Platz 3 ins Ziel. Es sollte an diesem Wochenende nicht sein, wir landeten punktgleich mit dem neuen Deutschen Meister auf Platz 2.
In der reinen Segelwertung siegten Robert und Christoph, vor Ralf und Leonie auf dem zweiten Platz und uns auf dem dritten Platz.
Schade, dass auf diesem schönen und anspruchsvollen Revier, die DSV-Ranglistenregatta ausschließlich von Seesportlern bestritten wurde. Aber die austragenden Vereine haben bereits signalisiert, dass sie sich in 6 Jahren gerne wieder eine Meisterschaft im JMK vorstellen könnten. Dies wäre also für Alle eine neue Chance das Revier kennenzulernen. Oder ihr versucht euch einfach mal am Jollenmehrkampf.
Ein großes Danke an die austragenden Vereine für dieses beeindruckende maritime Wochenende.
Franzi und Andreas (XY5416)