Im August vergangenen Jahres gingen 16 Regattasegler aus Bautzen, Barsinghausen, Dresden, Eisenhüttenstadt, Hohenstein-Ernstthal, Sarstedt, Stralsund, Zwickau und Ueckermünde mit sechs Ixy’s und einem Korsar auf eine Segeltour, bei der es nicht um Sieg und gute Platzierungen ging.
Gemeinsam hatten wir das Ziel, auf einer Wanderfahrt Rügen zu umsegeln. Los ging es am 6.August 2022 in Ueckermünde Richtung Wolgast.
Trotz genauer Planung erreichten wir die Zecheriner Brücke zu spät. Also hieß es Mastlegen und die Boote von Land durch die Brücke ziehen. Durch diesen Zeitverlust schafften wir es auch nicht, zur Öffnung die Peenebrücke in Wolgast zu erreichen. Auch hier war wieder Muskelkraft gefragt, um die Boote mit leichter Krängung am Mast durch die Brücke zu ziehen. Übernachten konnten wir ohne vorige Anmeldung im Segelclub Wolgast.
Weiter ging es am nächsten Tag zunächst bei nur leichtem Wind nach Thiessow. Nachdem wir Peenemünde passiert hatten, schlief der Wind aber ganz ein und nur mühsam erreichten wir den Thiessower Sandstrand.
Gegen 14:00 Uhr wurde eine Robbe im Greifswalder Bodden gesichtet. Auf dem nahegelegenen Campingplatz fanden wir einen super Stellplatz für unsere Zelte unweit unserer Boote.
Am nächsten Tag mussten zwei Segelfreunde krankheitsbedingt die Tour verlassen. So nahmen nur noch die Ixy’s die nächste Etappe, leider bei sehr wenig Wind, in Angriff. Obwohl der Wind nur ab und zu im Verlauf des Tages auffrischte, erreichten wir gegen 15.30 Uhr den Königsstuhl. Auch hier herrschte kaum Wind, so dass wir sogar teilweise paddeln mussten, um voranzukommen.
Allerdings bewegten wir uns dabei zu nah an der Küste, genauer gesagt im 500 Meter – Bereich des „Nationalparks Jasmund“, was natürlich nicht erlaubt ist und die Wasserschutzpolizei auf den Plan rief. Nachdem von drei Booten die Personalien aufgenommen waren, konnten wir unsere Tour fortsetzen. Das damit eingeleitete Ordnungswidrigkeitsverfahren endete schließlich mit einer Verwarnung.
Gegen 18:00 Uhr frischte der Wind dann doch auf und wir konnten unter Spi in den Hafen von Lohme einlaufen. Der freundliche Hafenmeister kümmerte sich rührend um uns und so ließen wir den Abend bei Gitarrenmusik ruhig ausklingen.
Auch am nächsten Tag waren wir nicht vom Glück begünstigt – bei null Wind starteten wir in Richtung Kap Arkona. Die Boote bewegten sich kaum vorwärts, nur selten gelang es uns, ein kleines Windfeld zu erreichen und zu nutzen. Da wir nicht so schnell vorankamen, konnten wir nebenbei zwei Schweinswale beobachten.
Gegen Mittag erreichten wir das Kap, der Wind frischte auf und der Spi konnte gezogen werden, wir erreichten mit gutem Wind Neuendorf auf Hiddensee.
Im Hafen Neuendorf war kaum Platz, aber wir wurden von einem freundlichen Motorbootfahrer empfangen, der uns in eine Box neben ihm einlud und das an Land kommen über sein Boot erlaubte.
Zum Sonnenuntergang konnte am Weststrand ein Bad genossen werden. Ein Zusammensitzen an vorhandenen Gelegenheiten fand wie jeden Abend statt.
Von dort aus ging es am nächsten Tag, wie sollte es anders sein, bei null Wind nach Puddemin. Um den Weg in den Strähler Sund abzukürzen, wurden die Boote eine Meile durchs Wasser gezogen.
Nachdem der Wind wieder auffrischte und wir gut vorankamen, konnten wir in Altefähr einen kurzen Zwischenstopp zum Eisessen einlegen. Im Hafen von Puddemin wurden wir am Abend sogar vom Bürgermeister persönlich begrüßt.
Am nächsten Tag hatten wir auf dem Weg nach Ziemitz endlich das, was uns Segelfreunde ausmacht – Wind. So kamen wir gut voran und erreichten die Brücke Wolgast sogar zur Öffnungszeit.
Gegen 19:00 Uhr wurden wir in Ziemitz von einer sehr freundlichen Hafenmeisterin begrüßt. Sie versorgte uns mit Kaltgetränken und einem Blumenstrauß für unser Geburtstagskind. Auch brachte Sie uns am nächsten Morgen frische Brötchen mit.
Auch die letzte Etappe zurück nach Ueckermünde begann mit wenig Wind und der Suche nach Windfeldern.
Erst nach einem kurzen Stopp in Kamp frischte der Wind auf die vorhergesagten 4btf auf. Da sich die Welle noch nicht aufgebaut hatte, kamen wir super voran. Auf dem Stettiner Haff nahmen die Welle und der Wind dann zu, so dass alle noch einmal auf ihre Kosten kamen.
In die Einfahrt Ueckermünde konnte dann im Schmetterling auf der Welle gesurft werden. Obwohl das Segelvergnügen immer wieder durch Flaute beeinträchtigt war, tat das der guten Stimmung während der sieben Tage, in denen wir ca. 220 Seemeilen zurücklegten, keinen Abbruch.
Unser Dank gilt Silvio vom „Seesportclub Ueckermünde Vorpommern e,V.“, der die gelungene Tour „Rund Rügen“ ermöglicht und organisiert hat.