Bericht – 2. Trainingswochenende Ixylon Schwielowsee

Nachdem wir am Freitagabend im Dunkeln unser Boot zu den anderen Ixy´s auf die Wiese in Ferch gestellt hatten, die unser Liegeplatz und Heimathafen für die nächsten Tage sein sollte, begann der erste Trainingstag am Samstag nach einer freundlichen Begrüßung mit dem Auftakeln der Boote. Nach einer knappen Stunde waren dann alle Boote und Crews bereit, sodass wir uns uns zur Besprechung des Trainingstages versammelten. Schon ein Blick auf die Verklicker an Land reichte, um zu erahnen, was uns auf dem Wasser heute erwarten würde: viel Wind. Mit einer Grundstärke von 14knts und Böen über 20knts wehte es uns aus Südwesten entgegen. Die folgende Einteilung in eine Gruppe für erfahrenere Segler*innen und eine für weniger erfahrenere sollte die Sicherheit an Bord bei diesen Windbedingungen gewährleisten. Dabei widmete sich die erfahrenere Gruppe unter der Leitung von Max speziell der Vorbereitung auf die deutsche Meisterschaft, während die Gruppe unter Sonja Manövertraining absolvierte. Beides im Rahmen der Möglichkeiten bei diesem Wetter. Wir schlossen uns Sonjas Team an und ließen unsere Ixy, den Raben, als letzte zu Wasser, liefen aus dem Hafen aus und peilten den vorbereiteten Up-and-Down-Kurs an.

Angekommen auf der Vorwindkreuz schossen wir immer weiter auf den See hinaus in Richtung Lee-Tonne. Hinter der Landabdeckung wurde zum ersten Mal spürbar, wieviel Kraft und Konzentration uns der Tag unter diesen Konditionen abverlangen würde. Vor uns wollte nun die Schokoschüssel zur ersten Halse um die Lee-Tonne ansetzen. Diese Halse endete aber leider mit Mast und Segeln im Wasser. Sie sollten nicht die letzten des Tages bleiben. Wir entschieden uns daraufhin eine sicherere Q-Wende zu fahren, um der akuten Kentergefahr zu entgehen. Nach durchgeführter Wende sahen wir das Sonja der Schokoschüssel mit dem Motorboot bereits zur Hilfe gekommen war und die Schokoschüssel einige Minuten später auch wieder fahrbereit im Wasser schwamm.

So segelten wir den Rest des Vormittags unseren Up-and-Down-Kurs mehr oder minder krängend, jedenfalls immer darauf bedacht im Boot zu bleiben und nicht im Wasser zu landen. Bei weiter auffrischendem Wind kehrten gegen Mittag auch die Segler*innen von Max, die ihren Up-and-Down-Kurs zunächst am nördlichen Ende des Sees gelegt hatten, aus Sicherheitsgründen zu uns ans Südende zurück. Für uns endete die Ausfahrt kurz darauf nachdem die Nieten unseres Lümmelbeschlags unter dem starken Druck des Vorwindkurs nachgaben und unseren Baum vom Mast sprengten. Ohne funktionstüchtigen Baum mussten wir die Segel einholen und ließen uns von Sonja in den Hafen schleppen, wo bereits ein Großteil der Crew der anderen Boote die Mittagspause genoss. Den Rest des Tages verbrachten wir das Trainingslager mit dem Reinigen der vom Kentern matschigen Segel und dem Reparieren von Lümmelbeschlägen. Sonja gingaußerdem mit allen Interessierten Manöver an Land durch und erklärte einiges an Segeltheorie.

Der Sonntag zeigte sich im Gegenteil zum Samstag mit viel weniger Wind und so schlossen wir uns erneut Sonja´s Team an. Unser persönliches Ziel war das Spinnaker Fahren zu verbessern. Dank Sonja´s toller Unterstützung klappte dies auch sehr gut. Die ganze Zeit ging es um Spi rauf, Spi runter, halsen mit Spi und schnelle Wenden. So war der Tag im Nu vorbei. Nach einer letzten Ausfahrt über die Länge des Sees kehrten wir zurück nach Ferch. Die Boote wurden abgetakelt. Als Letztes verabschiedeten sich alle, sogar der Wind. Statt segelnd, mussten wir deshalb nach Werder zurück paddeln und geschleppt werden. Um 18 Uhr konnten nach einem aufregenden Wochenende die letzten Ixys im Austragungsort der diesjährigen Deutschen Meisterschaften, dem SVEW, sicher anlegen. Nun warten die Boote dort bis Donnerstag der Startschuss zur ersten Wettfahrt der DM ertönt…

Jonathan & Hannah